Data First, AI Second – mit Knowledge Engineering zur Smart Factory

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Digitalisierte Fabriken, bzw. Smart Factories sind seit Jahren ein treibendes Thema in produzierenden Unternehmen. Dabei nimmt die Künstliche Intelligenz (KI) eine vielsprechende und bedeutende Rolle ein. Doch um diese überhaupt etablieren zu können, müssen die Daten erst einmal in der entsprechenden Qualität verfügbar sein, um Automatisierungen mit Künstlicher Intelligenz zu ermöglichen. Im Folgenden erklärt MVI Experte Witthöft anhand von Anwendungsbeispielen die Zusammenhänge der beiden Technologien.

„Mit dem exponentiellen Wachstum von Daten (“Big Data”) entsteht die Herausforderung, diese großen Datenmengen im Unternehmen nutzbar zu machen“, erklärt anfangs Kai-Uwe Witthöft, Lead Capability Center Artificial Intelligence & Knowledge Engineering der MVI PROPLANT Nord in Berlin. Denn Daten liegen bisher in verschiedenen Systemen, in unterschiedlichen Strukturen und sind mit unterschiedlichen Modellen/Standards beschrieben.

„Es muss im Vorfeld eine KE-Methodik entwickelt werden, die Daten so modelliert, dass Systeme intelligent werden können“, so Witthöft. „In der Automobil- und IT-Branche gibt es eine Vielzahl an Systemen, mit denen wir arbeiten. Jira oder Confluence sind Dokumentations-Tools, deren Fließtext nur von Menschen gelesen und verstanden werden. Im Produktionsumfeld gibt es dagegen zahlreiche digitale Komponenten wie z.B. Bar- oder QR-Codes, die wiederum nur von Maschinen wie Scannern lesbar sind.“ Die Semantik der Daten sind nur dem Fachexperten verständlich, andere Unternehmensbereiche können diese nur schwer einsetzen, um ihre Prozesse zu optimieren. Das Ziel ist nun eine Übersetzungsleistung für die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zu etablieren, so dass digitale und automatisierte Prozesse kommunizier- und managebar werden. Genau das macht Knowledge Engineering.

Wie die Intelligenz ins System kommt
Mithilfe der Methodik Knowledge Engineering setzen wir auf den Aufbau von Datenmodellen, indem Informationen aus unterschiedlichen Systemen herausgezogen und über eine semantische Logik verknüpft und detailliert beschrieben werden, um deren Nutzen auch für andere Unternehmensteile zu öffnen. Witthöft erklärt: „Dargestellt werden diese Inhalte in sogenannten Knowledge Graphen, die in sich geschlossene Prozesse oder (thematische) Datenbereiche abbilden. Der Fokus ist, dass die Maschine ebenso wie der Mensch die Graphen auslesen können. Die Verknüpfung erreicht außerdem, dass Daten nicht mehr parallel in verschiedenen Systemen gepflegt werden müssen.“

Anhand folgender aktueller Beispiele lässt sich das folgendermaßen erklären:

Projektorganisation im Bereich Technologie – Hyperautomation
In diesem Industrie-Projekt wird eine wissensbasierte Automatisierung für Stamm- und Bewegungsdaten umgesetzt. „Eine Wissensbasis wird erzeugt“, erläutert Witthöft, „die Instanzdaten aus verschiedenen Quellen miteinander verknüpfen und mit Metadaten versehen. Durch die Formalisierung von Logiken wird eine neue Generation von KI-Anwendungen ermöglicht.“

Support bei einem Materialfluss-Projekt für einen dt. OEM
Das MVI Knowledge Engineers-Team führt derzeit ein Materialfluss-Projekt durch: „Das vorhandene Kunden-Tool ist eine historisch gewachsene Excel mit über zehntausenden Zeilen zu Materialfluss-Abläufen. Im Grunde haben wir eine smarte Suche, Multimandanten-Fähigkeit durch automatisiertes Datenauslesen und ein Dashboard aufgebaut“, so Witthöft. Die Arbeit im Projekt konnte deutlich beschleunigt und die Kommunikation durch Dashboards optimiert werden.

Vernetzte Dienste im Fahrzeug, Informationsmanagement
Im Rahmen fahrzeugbezogener digitaler Services unterstützt das MVI Team einen OEM bei Problemen und Abweichungen im Backend-System. Vor dem Hintergrund der Business-Fragestellung muss fachliches Wissen mit Daten und Datenbankstrukturen verknüpft werden. Damit wird eine neue modellierte Datenbasis für die Erstellung von wichtigen Auswertungen geschaffen.

Kai-Uwe Witthöft leitet das Lead Capability Center Artificial Intelligence & Knowledge Engineering sowie den Standort Berlin der MVI PROPLANT Nord GmbH.

MVI Group - Partner | Softwareallianz Deutschland
Über den Autor:
Die MVI PROPLANT Nord GmbH gehört zur MVI Group GmbH mit Sitz in München. Das mittelständische Unternehmen bietet seit 1968 Engineering-Lösungen im Produktentstehungsprozess. Mit zahlreichen nationalen, sowie internationalen Standorten, verbindet das Unternehmen über 50 Jahre Automotive Know-how mit Digitalisierung. Die Firmengruppe hat sich auf folgende Bereiche der Mobilitätsindustrie spezialisiert: Automotive Development, Production & Logistics, Testing & Validation sowie IT Solutions




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